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11. August 2017

Tonstudio Bootcamp

Um euch viel Zeit und Geld zu sparen, und dem Tonmann viele Nerven, ist eine umfangreiche Vorbereitung unabdingbar. Argumente wie "das schieben wir dann ins Timing" oder "dafür gibt's doch Autotune" sind nicht nur unprofessionell, sondern auch Unsinn.

 

Nur weil man es kann, heißt es nicht, dass es das erste Mittel der Wahl ist. Fix it in the Mix ist die mit Abstand schlechteste Lösung. Nicht umsonst kursiert der altbackene Spruch "Ein Mischpult ist kein Klärwerk", oder wie die Anglisten sagen: Shit in, shit out.

 

Ich gehe nun mit euch Instrument für Instrument euren persönlichen Trainingsplan für eine entspannte und kreative Zeit im Tonstudio durch.

 

1. Die Drums

Da gerade beim Overdub Recording meistens die Drums zuerst aufnehmen, muss hier die bestmögliche Basis geschaffen werden. Wird hier geschlampt, kann man die vergeudete Zeit und das verlorene Potential nicht wieder aufholen.

 

Idealerweise kannst du bereits den Song auswendig, ohne Begleitung. Wenn nicht, hilft ein Leadsheet. Du bekommst im Studio einen Guidetrack zur Orientierung. Aber dein bester Freund ist das Metronom. Deshalb ist es das Wichtigste, zu Hause mit dem Metronom zu üben. Wenn du die Möglichkeit hast (Notebook, Smartphone, o.ä.) dein Spiel mitsamt Klick aufzunehmen, ist das auf jeden Fall ein Plus. Hier kannst du selbst dein Timing analysieren.

 

Du solltest ungefähr eine Woche vor den Recording Sessions mit den Vorbereitungen fertig sein. Hierzu zählt auch dass du das komplette Set mit neuen Fellen bespannst.

 

2. Bass

Du bist als Nächster dran. Beginne zunächst damit  dein Timing zu perfektionieren. Du kannst das intensiv mit einem Metronom üben. Zusätzlich solltet ihr zwischenzeitlich Rhythmus-Sessions abhalten. Setze dich mit dem Drummer zusammen und geht den/die Song(s) durch. Überlegt euch, wie ihr den Song stimmig stützen könnt. Neben Timing ist hier auch Sauberkeit wichtig. Es gibt nichts schwierigeres als ungleichmäßig gepickte Saiten oder ungewollte Slides.

 

Vor dem Recording solltest du neue Saiten aufziehen und diese nicht mehr großartig belasten. Spiele die Saiten lediglich so lange ein bis sie das Tuning ordentlich halten. Und checkt eure Gitarre auf Bund- und Oktavenreinheit.

 

3. Gitarren

Egal ob akustisch oder mit Strom. Prinzipiell gilt die gleiche Vorbereitung.

 

Übe deine Parts mit dem Metronom (ich weiß, ich wiederhole mich). Da gerade bei härteren Musikstilen oder grundsätzlich bei kommerziellen Genres Spuren gedoppelt werden, ist Sauberkeit das Maß der Dinge. Versuche gerade Staccatto-Parts so exakt wie möglich zu spielen. Oft gilt: Weniger ist mehr. Lieber die Basics richtig gemacht, als die Kür vergeigt.

 

Solltest du keinen vernünftigen Amp für eine Recordingsession besitzen, gibt es die Möglichkeit bei vielen Musikhäusern Amps zu leihen. Die Studios sind dir dabei behilflich. Häufig haben Studios sogar Amps vor Ort oder einen kleinen Soundpark den ihr gegen Gebühr nutzen könnt.

 

Ganz wichtig ist, dass eure Gitarren nicht nur gut klingen, sondern auch bund- und oktavenrein sind. Sollte es hier (häufig in den oberen Bünden) Probleme geben, bringt sie einem erfahrenen Gitarrenbauer. Eine Gitarre die die Töne nicht hält hat im Studio absolut nichts verloren. Ihr verschwendet damit nur wertvolle Studiozeit.

 

Zum Schluss noch neue Saiten drauf, etwas einspielen, und ab ins Studio.

 

4. Gesang

Beim Gesang ist das komplette Instrumentarium meistens schon im Kasten. Du solltest dich also neben Technik und Sauberkeit vor allem auf Gefühl und Ausdruck vorbereiten. Was willst du mit deinem Text sagen? Du bist derjenige, der dem Song nun Sinn gibt. Doch dazu muss auch dein Ausdruck passen. Es gibt nichts peinlicheres als von Mord und Totschlag zu singen, und sich anzuhören wie ein Sängerknabe. Auf der anderen Seite wirkt eine Ballade nicht, wenn es sich nach einer Kriegserklärung anhört. Beim Recording musst du dich auf deine schauspielerischen Fähigkeiten konzentrieren.

 

Außerdem hilft es oft, wenn gewisse Parts noch mit kleinen Chören zu unterlegen, die du im Overdub Verfahren alle einsingen kannst. Überleg dir schon mal was du gerne ausprobieren möchtest. In den seltensten Fällen bleibt es bei einer Gesangsspur.

 

Ganz wichtig ist: Singe dich immer vor den Studio Sessions warm. Erst im Studio mit den Aufwärmübungen zu beginnen kostet nur Zeit. Sofern du jedoch die Möglichkeit nicht hast, kläre das mit dem Tonmann ab. Vielleicht lässt er dich schon eine viertel oder halbe Stunde früher in die Aufnahmekabine, um dich dort einzusingen.

 

Verhalten im Studio

Einigt euch auf Arrangements vor dem Recording. Während der Aufnahme nochmal damit anzufangen ob denn nun die Strophe mit Tempowechsel ist, oder nun doch der alternative Refrain aufs Band soll, ist ein Bisschen zu spät. Hier wird nicht nur Zeit vergeudet, sondern es fördert auch Streitfaktoren.

 

Wo wir schon beim wichtigsten Thema wären. RESPEKT! Jeder von eurer Band befindet sich in der Studiozeit in einer gewissen Stresssituation. Sticheleien, Intrigen oder sonstiges haben im Studio nichts verloren. Produktives Arbeiten funktioniert nur, wenn ihr an einem Strang zieht. Traurigerweise kommt es hin und wieder vor, dass man einzelne Leute des Studios verweisen muss, damit sie sich beruhigen. Egotrips und Geltungsbedürfnis könnt ihr auf der Bühne ausleben.

 

Verlasst euch auf die Einschätzung eures Produzenten oder Tontechnikers. Diese Menschen haben schon etliche Produktionen hinter sich, und kennen die Branche. Sollten sie Einwände haben oder Anregungen, solltet ihr diese nicht schnäppisch abtun oder euch angegriffen fühlen.

 

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Diskussionen sind eindeutig erlaubt. Es ist ein kreativer Prozess, und dieser erfordert nunmal gewissen Gesprächsbedarf. Nur sollte dies immer sachlich und nicht emotional passieren.

 

Sollte es eure erste Studioproduktion sein, habt keine Angst. Nutzt das Adrenalin um ein ordentliches Produkt rauszuhauen. Dann macht der Prozess auch richtig Spaß. Euer Recorder steht euch dabei ohnehin immer mit Rat und Tat zur Seite, und erklärt euch ab der ersten Minute wie es abläuft und was ihr beachten sollt. Dann kann auch nichts schiefgehen.

 

MfG

 

EYM Productions

Das Tonstudio in Ortenburg bei Passau

tagPlaceholderTags: Recording, Tonstudio, Vorbereitung, Üben, EYM

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Selbstverständlich biete ich auch Mixes für eure Aufnahmen an. Da der Preis vom Aufwand abhängt, schicke ich euch gerne ein Angebot zu eurer Produktion.


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